Ergotherapeutische Baby-Behandlung
Seit 34 Jahren beschäftige ich mich in verschiedenen Ländern mit der ergotherapeutischen Baby-Behandlung. In Brasilien habe ich in vielen Regionen Babys behandelt (0-2 Jahre alt) und Baby-Gruppen organisiert. In den USA habe ich Babys von 0 bis 3 Jahren behandelt und/oder begleitet (follow up). Hier in Deutschland bin ich mit Babys ab 6 Monaten beschäftigt.
Was immer wieder bei allen Babies aus so unterschiedlichen Ländern und sozialen Schichten zu beobachten ist und was mich sehr fasziniert, ist die Möglichkeit, während dem ersten Lebensjahr eines Babies viele positive Veränderungen zu bewirken. Die ergotherapeutische Baby-Behandlung nutzt diese Fähigkeit als Therapie-Mittel und unterstützt sie gleichzeitlich.
Auf der anderen Seite entwickeln sich die kompensatorischen Bewegungen und Haltungen bei den so genannten „Low- und High Risk Babies“ auch sehr rasant. Die Gefahr einer Entwicklungsstörung ist gegeben. Die Gewohnheit des Alltags ist sehr wichtig während der ersten zwölf Monate eines Babys. Aus der Alltagsroutine bildet sich die Basis des sensorischen, motorischen und emotionalen Bereichs.
In einer bildhaften Sprache sehe ich diese Dichotomie wie Schatten und Licht, wie Yin Yang. Wenn eine therapeutische Allianz zwischen Ergotherapeutin/Ergotherapeut und Familie besteht, haben wir zusammen die Chance, das Risiko einer Entwicklungsstörung zu minimieren.
Aus diesem Grund ist ein richtiges „assessment“ sehr wichtig und sollte so schnell wie möglich stattfinden. Unter „Tests“ finden Sie mehr Informationen über Tests und das sensorische Profil, die ich durchführe.
Die Baby-Behandlung in der Ergotherapie greift in die tiefen Ebenen der Existenz ein, auf die wir nicht immer aufmerksam sind. Jede Betätigung, jedes Aus - und Ankleiden, Baden, Essen, sich bewegen, auf einen sensorischen Input antworten usw. können als Gewinn zählen. Die „Macht des Alltags“ und natürliche Fähigkeiten von Mutter/Vater und deren Babys nutze ich als Therapie-Mittel.
Die Behandlung macht nur Sinn, wenn die Eltern-Baby-Bindung unterstützt wird. Die Bindung zwischen Baby und Mutter(Eltern) beginnt schon während der Schwangerschaft. Wenn der Säugling auf die Welt kommt, intensiviert sich diese Beziehung. Mutter (Eltern) und Baby bestätigen sich einander, erkennen sich: Gerüche, Bewegungen, Geräusche sind Teile dieser „Romanze“. Ich möchte nochmal betonen: eine wichtige Rolle der Ergotherapie-Behandlung in der Neonatologie ist, diese wichtige Phase zu unterstützen.
Auch die Verbindung zwischen der Familie und der Ergotherapeutin oder dem Ergotherapeuten ist bedeutend. Die Analyse und das Verständnis des Lebensstils der Eltern garantiert einen gesunden und kooperativen Austausch während der ergotherapeutischen Baby-Behandlung. In einer angenehmen und vertraulichen Atmosphäre können die Eltern über ihre Sorgen sprechen und akzeptieren leichter die wichtigen Veränderungen in der alltäglichen Routine, um die Baby-Entwicklung zu unterstützen oder um pathologische Bewegungen zu begrenzen.
Da die Ergotherapie interdisziplinär und fachübergreifend ist, wir in den psychosozialen, physischen, kognitiven, sensorisch-wahrnehmenden u.a. Ebenen in der Therapie arbeiten und unser Bereich im Alltag, in der Lebensqualität, Prävention, Habilitation und Rehabilitation ansetzen kann (American Association of Occupational Therapy), ist eine ergotherapeutische Behandlung in dieser wichtigen Zeit das sowohl angepasste, als auch dringliche Verfahren, wenn ein Entwicklungsrisiko existiert.
Nach dem Gespräch mit der Familie und der Tests wird entschieden, ob eine Behandlung stattfinden oder eine Begleitung (Follow up) begonnen werden sollte.
Wenn sich Mutter oder Vater Sorgen um ihr Baby machen und meine Meinung hören möchten, biete ich hier eine Möglichkeit und einen freien Raum zu sprechen an.
In meiner über 34-jährigen Erfahrung habe ich Low- und High-Risk-Babys, Babys mit Trisomie 21, mit pathologischem Tonus, mit Hüft-Dysplasie u.a. behandelt.
Die Techniken, die ich einsetze, können sie unter „Behandlung für Babys“ finden.
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